Nachlese zur eHealth 2018

18.05.2018

Was bieten Informations- und Kommunikationstechnologien für Menschen mit Demenz und deren Betreuungspersonen?

 

Menschen mit Demenz sind mit einer voranschreitenden Beeinträchtigung ihres Erinnerungsvermögens, ihrer Wahrnehmung sowie des Verhaltens und der Fähigkeit, Aufgaben des Alltags eigenständig zu bewältigen, konfrontiert. Der überwiegende Teil von Menschen mit Demenz lebt zu Hause und wird von An- und Zugehörigen betreut, die sich oftmals mit der Verantwortung der Pflege überfordert fühlen. IKT-basierte Systeme bieten vielfältige Möglichkeiten, Menschen mit Demenz sowie deren Betreuungspersonen in Ihrem Alltag zu unterstützen.

 

Vor diesem Hintergrund wurden in den letzten Jahren verstärkt Projekte gestartet, in denen IKT-basierte Lösungen für Menschen mit Demenz oder deren Pflegepersonen entwickelt werden. Im Rahmen der Konferenz eHealth 2018 sind nun erstmals VertreterInnen aus Projektvorhaben zusammengekommen, in denen verschiedene Herausforderungen der Pflege von Menschen mit Demenz adressiert werden.

 

Für von Demenz betroffene Personen bieten IKT-basierte Systeme vielfältige Möglichkeiten in den Bereichen Aktivierung und Training, sowie hinsichtlich der Unterstützung von Alltagsaktivitäten und der Bewältigung von Alltagswegen. Darüber hinaus sind es auch pflegende Angehörige oder professionelle Pflegekräfte, die von Informations- oder Trainingsangeboten zur Kommunikation und Interaktion mit Menschen mit Demenz profitieren können. Wie erste Ergebnisse aus Evaluierungen zeigen, können IKT-basierte Systeme auch dazu beitragen, die emotionale Last der Betreuungsverantwortung abzufedern.

 

Im Rahmen des Workshops „What do information and communication technologies offer for people with dementia and their caregivers?“ wurden einige erfolgversprechende Lösungsansätze präsentiert (siehe Links unten) und Herausforderungen hinsichtlich deren Umsetzung und Markteinführung diskutiert. Als zentraler Erfolgsfaktor für Produkte aus diesem Bereich, wurde neben der einfachen Handhabbarkeit vor allem auch die Wahl eines geeigneten Geschäftsmodells identifiziert. Eine besondere Rolle kommt dabei MultiplikatorInnen wie professionellen Pflegekräften oder Ärzten zu, die von Demenz betroffene Personen und deren Betreuungspersonen auf die Möglichkeiten neuer Assistenzsysteme aufmerksam machen können. Darüber hinaus stellen auch die Kosten der Anschaffung der Lösungen, bzw. fehlenden Förderungen seitens der öffentlichen Hand einen Hemmschuh für den Markterfolg der entwickelten Lösungen dar.

 

Auch um gemeinsam an Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen zu arbeiten, soll die Diskussion zu Möglichkeiten IKT-basierter Assistenzsysteme für Menschen mit Demenz und deren Betreuungspersonen unter dem Dach der AAL Austria weitergeführt werden. Bereits geplant ist ein weiterer Workshop im Rahmen des AAL Forums 2018 (24.-26.9., Bilbao/Spanien). Interessierte Personen werden gebeten, sich bei Maria Fellner <maria.fellner@joanneum.at> und Markus Garschall <markus.garschall@ait.ac.at> zu melden.

 

 

Präsentierte Projektvorhaben:

– Projekt AktivDaheim

– Projekt amicasa

– Projekt CO-TRAIN

– Projekt DayGuide

– Projekt DEA

– Projekt Drink Smart

– Projekt Demenz in Bewegung

– Projekt iShare

– Projekt PLAYTIME

– Projekt SUCCESS

– Projekt WAY KEY

 

     

 

 

 

 

 

 

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