ZentrAAL

Pilotregion

Kurzinformation

Ziel des Projektes „ZentrAAL“ ist es, ein erweiterbares Softwaresystem zur Unterstützung des selbstbestimmten Alterns über einen längeren Zeitraum zu testen. In der Pilotregion wurden rund 60 Haushalte von Seniorinnen und Senioren im Alter von 60 bis 79 Jahren mit solch einer unterstützenden Technologie ausgestattet. Verbesserungsvorschläge seitens der Seniorinnen und Senioren werden bei der Weiterentwicklung des Systems berücksichtigt. Durch dieses benutzerzentrierte Vorgehen sollen Erkenntnisse über die nachhaltige Akzeptanz einzelner AAL-Komponenten und deren Wirksamkeit gewonnen werden.

Ziele und Evaluierungsansätze

Im Zuge des Projekts ZentrAAL wurde ein umfassendes System unter dem Namen „meinZentrAAL“ entwickelt. Dieses System soll die Zielgruppe, welche ältere Menschen im Betreuten Wohnen umfasst, sowohl zu Hause als auch unterwegs unterstützen.

Die Evaluierung erfolgt im Rahmen eines kontrollierten Feldtests. Das System wurde bei 60 Personen, die in betreuten bzw. infrastrukturähnlichen Wohneinrichtungen wohnen, installiert (Testgruppe). Parallel dazu nehmen 60 Personen (Kontrollgruppe), die in ähnlichen Settings wohnen, an denselben Befragungen und Fitness-Assessments teil wie die Personen, die meinZentrAAL testen. Evaluiert werden Systemakzeptanz, Nutzungsverhalten, Wirkungen auf das Bewegungsverhalten und Wirkungen auf das Alltagsleben und die Lebensqualität. Die Evaluierungsmethoden umfassen standardisierte Fragebogenerhebungen, Fitness-Assessments und systematischen Datenanalysen sowie qualitative Analysen von Einzelinterviews.

Lösungen und Technologien

MeinZentrAAL besteht im Wesentlichen aus einem zentralem und lokalem Server, Heimautomatisierungskomponenten sowie drei Endgeräten, mit denen die NutzerInnen interagieren. Der zentralen Server sammelt und wertet die Sensordaten aus. Außerdem wird er zur Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten benötigt. Der lokale Server dient zur Kommunikation und Steuerung der Heimautomatisierungskomponenten. Zur Interaktion mit dem System verwenden die NutzerInnen eine Smartwatch und zwei Tablets. Über die Smartwatch können Bewegungsdaten aufgezeichnet und der Notruf ausgelöst werden. Das stationäre Tablet ist fix neben der Wohnungstür installiert und dient dazu, den aktuellen Wohnungszustand, sowie offene Termine und Erinnerungen einsehen zu können. Alle weiteren Funktionen können am mobilen Tablet genutzt werden. Zur verwendeten Heimautomatisierung zählen: ein Herdüberwachungssystem, Funklichtschalter, Zwischenstecker, Fenster-/Türkontakte sowie ein digitaler Türspion.

Das System bietet sechs Funktionsbereiche: Notfall, Fitness, Gemeinschaft, Wohnung, Termine und Erinnerungen sowie Unterhaltung. Mehr Informationen zur detaillierten Beschreibung der einzelnen Funktionsbereiche finden Sie im unten angeführten Dokument.

Testumgebung

Die Testhaushalte der Pilotregion ZentrAAL sind im Bundesland Salzburg angesiedelt. Alle Personen, die MeinZentrAAL testen, wohnen in betreuten oder infrastrukturähnlichen Einrichtungen. In jeder Einrichtung gibt es einen Gemeinschaftsraum in dem sich die Bewohnerinnen und Bewohner treffen können. Die Häuser werden in unterschiedlichem Stundenausmaß von einer Betreuungsperson des Hilfswerks oder im Projekt von Salzburg Wohnbau betreut. Alle TesteilnehmerInnen haben somit eine/n AnsprechpartnerIn, wenn Probleme mit dem System auftreten. Zusätzlich zu den individuellen Betreuungspersonen, wurde eine Supporthotline eingerichtet, bei der Probleme gemeldet und Unterstützung angefordert werden können. Der technische Support wird im Projekt über den Projektpartner ilogs gewährleistet.

Alle beteiligten Personen haben die Möglichkeit jederzeit die Teilnahme am Projekt zu beenden. Rechtliche und ethische Fragestellungen wurden im Projekt interdisziplinär ausgearbeitet. Ein positives Votum der Ethikkommission der Paris Lodron Universität Salzburg liegt vor.

Ergebnisse und Zwischenergebnisse

Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus der ZentrAAL Pilotregion können gesammelt hier abgerufen sowie heruntergeladen werden.

Neben dem Ziel, Anregungen für die Konzeption und Durchführung von Feldexperimenten im AAL-Kontext zu geben, werden in diesem Sammelband das System „meinZentrAAL“, das Evaluierungskonzept, die Zielgruppe sowie Evaluierungsergebnisse präsentiert. Außerdem bietet er einen Ausblick auf mögliche Marktüberführungen sowie Szenarien für zukünftiges Smartes Betreutes Wohnen.

Laufende Verbreitungsaktivitäten

Musterwohnung
Im Zuge des Projekts wurden zwei Musterwohnungen eingerichtet. Die „Haupt“-Musterwohnung befand sich in Salzburg Stadt. Zusätzlich wurden in einer Demowohnung, direkt an der FH Kärnten (Standort Klagenfurt) „meinZentrAAL“-Komponenten installiert. Im zweiten Projektjahr stand vor allem die Bewerbung und Präsentation der Musterwohnung in Salzburg im Fokus der Disseminationsaktivitäten. Die Musterwohnung wurde im Jahr 2016 von 260 Personen besucht.

Veranstaltungen
Das Projekt ZentrAAL wurde bei unterschiedlichen Veranstaltungen vorgestellt (u.a. benefit Auftaktveranstaltung 11.11.14, AAL Summit 10.6.15, 7. e-Health Day). Zudem fanden in Salzburg auf Landesebene (Ressort Soziales sowie Ressort Wohnbau) mehrere Gespräche zum Thema ZentrAAL statt. Um Smart Homes / Smart Services einem breiteren Publikum zugänglich zu machen stand der 7. e-Health Day der Salzburg Research unter dem Motto „Technologien für die Generation 60+ – Einblicke in Pilotprojekte“. Über 70 Personen haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht sich über Technologien für ältere Menschen zu informieren.

Projektfakten

Projekttitel: Salzburger Testregion für AAL-Technologien (ZentrAAL)
Laufzeit: 1.1.2015 – 31.12.2017
Fördergeber:
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Programmleitung: Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)
Programm: IKT der Zukunft: benefit – Demografischer Wandel als Chance
Projektkoordinatorin: DI (FH) Mag. Cornelia Schneider
Konsortialführer: Salzburg Research Forschungsgesellschaft m.b.H.

Konsortialpartner
Forschungseinrichtungen
Salzburg Research Forschungsgesellschaft m.b.H. (SRFG)
Wirtschaftsuniversität Wien (WU)
Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS)
Fachhochschule Kärnten (FHK)
Endnutzerorganisationen (soziale Dienstleister, Wohnbau)
Hilfswerk Salzburg (HSa)
Salzburg Wohnbau (Sbg Wohnbau)
IKT Dienstleister / Systemintegratoren
Ilogs mobile software GmbH (ilogs)
Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation (Salzburg AG)

Weitere Informationen finden Sie hier.

Kontakt: verena.venek@salzburgresearch.at 

Video - ZentrAAL Musterwohnung