WAALTeR

Pilotregion

Kurzinformation

Die Wiener AAL TestRegion „WAALTeR“ setzt bei demografischen und gesundheitspolitischen Herausforderungen an und verbindet die allgegenwärtige Digitalisierung des Alltags mit den Anforderungen aktueller Wiener Konzepte.

Um älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben im gewohnten Umfeld mit hoher Lebensqualität zu ermöglichen, entwickelt WAALTeR Servicepakete, die auf die Bedürfnisse der NutzerInnen zugeschnittenen sind. Diese umfassen die Bereiche Soziale Integration, Sicherheit und Gesundheit sowie das Querschnittthema Mobilität. Ab Anfang 2018 werden 87 Wiener Testhaushalte mit dem integrierten WAALTeR System ausgestattet und evaluiert.

Ziele und Evaluierungsansätze

Der Fokus des Projekts liegt auf Präventions- und Betreuungsstrategien im urbanen Kontext und auf praktikablen, integrierten Lösungen, die auf die Bedürfnisse der NutzerInnen und ihres physischen und sozialen Lebensumfelds abgestimmt sind. Dazu werden bestehende technische Anwendungen adaptiert und in eine Systemlösung integriert. Ziel des Projekts ist es, die persönliche Sicherheit und Gesundheit der NutzerInnen zu erhöhen sowie ihre soziale Integration und gesellschaftliches Teilhabe zu verbessern.

87 Wiener Testhaushalte, die mit dem WAALTeR System (Tablet-Systemlösung) ausgestattet werden, sowie 72 Vergleichshaushalte ohne Technologien sind Teil der empirisch-experimentellen Evaluierungs-Studie, die über einen Zeitraum von 18 Monaten durchgeführt wird.

Übergeordnetes Ziel der Evaluierung ist die Überprüfung der Wirksamkeit der gesetzten Maßnahmen. Eine umfassende quantitative Erhebung relevanter Variablen (Lebensqualität, körperliche Aktivität, User Experience etc.) erfolgt im Dreimonatsabstand. Zusätzlich kommen eine Reihe von qualitativen Methoden, wie offenes Feedback und die Teilnahme an Fokusgruppen bzw. Interviews, zum Einsatz.

Mehr Informationen zur Evaluierung erfahren Sie im unten angeführten Dokument.

Lösungen und Technologien

Die eingesetzten Technologien und Services sind zu Projektbeginn bereits im ausgereiften Prototyp-Stadium oder als Produkt am Markt verfügbar und werden im Projekt erstmals umfassend genutzt und evaluiert. Das Projekt bietet die Chance diese Technologien zu BenutzerInnen-orientierten Paketen zu integrieren und Synergien zwischen Technologien und Services zu nutzen.

Die Lösungen sollen den vielfältigen, zielgruppenspezifischen Anforderungen älterer Menschen gerecht werden. Dafür werden Einzel- und Teillösungen oder Prototypen in einer vernetzten Systemlösung integriert, sodass diese auch in vorhandene Pflege- und Betreuungsprozesse Anwendung finden können.

Insgesamt werden drei Servicepakete zu den Themenfeldern sozialer Integration, Sicherheit und Gesundheit angeboten. Das Querschnittsthema Mobilität wird durch die Angebote aus den drei Servicepaketen unterstützt.

Testumgebung

Die 87 Testhaushalte sowie die 72 Vergleichshaushalte werden im Hinblick auf die spezifischen BewohnerInnen-Bedürfnisse und der konzipierten Module mit AAL-Technologien und Leistungen ausgestattet. Die BewohnerInnen der Testwohnungen und die TeilnehmerInnen der Vergleichsgruppe werden außerdem während der Laufzeit des Projekts in einem ausführlichen sozio-technischen Prozess durch die Mitglieder des Projektteams betreut. Das Studienvorhaben wird von der verantwortlichen Ethikkommission begleitet. Die ethischen Aspekte und Standards wurden im Vorfeld im Rahmen von Ethikworkshops definiert.

Parallel zu den Testhaushalten stand von Anfang 2018 bis Projektende auch eine Musterwohnung in der Johanniter Residenz Schichtgründe zur Verfügung. Die Wohnung wurde zu Demonstrations- und Schulungszwecken mit allen im Projekt verwendeten und ergänzenden AAL-Technologien ausgestattet.

Ergebnisse und Zwischenergebnisse

Am 4. November 2019 wurden die Erkenntnisse und Ergebnisse der Wiener AAL-Testregion – WAALTeR – im Rahmen der Digital Days 2019 beim Projektabschluss mit Projekt-TeilnehmerInnen, Projekt-Team und interessierter Fachöffentlichkeit präsentiert.

Die TeilnehmerInnen im Projekt zeichneten sich sowohl in der Test- als auch in der Vergleichsgruppe durch eine sehr hohe Verbindlichkeit aus. Das zeigte sich in der Teilnahme an Veranstaltungen, bei der Rücksendung der regelmäßigen Fragebögen und auch bzgl. der Bereitschaft für Interviews, Film- und Fototermine mit Spaß und viel Ausdauer zur Verfügung zu stehen.

Das ist wahrscheinlich auf die hohe Flexibilität im Projekt zurückzuführen. Das Projekt-Team ging nachfragegerecht auf die Bedürfnisse und Wünsche der TeilnehmerInnen ein. Das betraf insbesondere den kollektiven Wunsch, sich lieber in Kleingruppen als allein mit Technologien zu beschäftigen.

Allerdings mussten wir trotz frühzeitiger NutzerInnen-Einbindung feststellen, dass das Angebot an AAL Technologien oftmals nicht der Nachfrage entspricht. Zentral ist da der unmittelbare, persönliche Nutzen, den die Technologie bringen sollte. Darin liegt aber auch das große Problem, da es nicht »die« älteren Menschen an sich gibt, sondern eine sehr heterogene Gruppe mit entsprechend sehr unterschiedlichen Bedürfnissen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem Partizipationsprozess, der alle NutzerInnen-Gruppen in die Entwicklung solcher Technologien einbezieht. Essentiell ist darüber hinaus ein begleitender sozio-technischer Prozess, der die NutzerInnen nicht mit den Technologien alleine lässt, sondern entsprechend ihres Bedarfs und Lernverhaltens servisiert.

Detaillierte Informationen zum Projektprozess und den Ergebnissen finden Sie in der WAALTeR Broschüre und im Evaluierungsbericht, siehe unten.

Laufende Verbreitungsaktivitäten

Zur Vorstellung des Projekts fanden ab Frühjahr 2017 insgesamt 29 sogenannte Info-Cafés statt, in denen die AAL-Technologien und Dienste der Zielgruppe vorgestellt wurden. Es bestand auch die Möglichkeit, Geräte und Apps an Info-Stationen auszuprobieren.

Im Projektverlauf fanden somit knapp 100 Veranstaltungen statt, in denen sich die TeilnehmerInnen gemeinsam mit den Technologien und Anwendungen beschäftigen konnten.

Über 20 thematische Veranstaltungen und Workshops ergänzten den sozio-technischen Prozess.

Zum Abschluss des Projekts fand Ende 2019 die gemeinsame WAALTeR Abschlussveranstaltung statt.

Projektfakten

Projekttitel: WAALTeR Wiener AAL Test Region
Laufzeit: 12/2016 – 11/2019
Fördergeber: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Programmleitung: Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)
Programm: IKT der Zukunft: benefit – Demografischer Wandel als Chance
Koordinatorin: DI Julia Sauskojus, Smart City Agentur Wien, UIV Urban Innovation Vienna GmbH (ehemals TINA Vienna GmbH)
Technischer Koordinator: Dr. Mario Drobics, AIT
Konsortialführerin: Smart City Agentur Wien – UIV Urban Innovation Vienna GmbH (ehemals TINA Vienna GmbH)

Konsortialpartner
AIT Austrian Institute of Technology, Centers for Health & Bioresources, Digital Safety & Security, Mobility Systems, Technology Experience
WPU Wirtschaftspsychologische Unternehmensberatung
TU Wien, Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung
Wiener Sozialdienste Alten- und Pflegedienste GmbH
Johanniter Österreich Ausbildung und Forschung gemeinnützige GmbH
Fonds Soziales Wien
Microtronics Engineering GmbHDr. Bernhard Rupp
CogVis Software und Consulting GmbH
iLOGS Mobile Software GmbH
FragNebenan GmbH
Vitakt sozialer Notrufdienst GmbH

 

Weitere Informationen finden Sie hier.

Kontakt: info@waalter.wien