Blick über die Grenzen: Digitalisierung in der Pflege – Potenzial enorm, Reifegrad winzig

22.01.2021

Die Medien- und Vernetzungsplattform für die Pflegebranche CareTRIALOG veröffentlichte ein Interview mit David Matusiewicz, Professor für Medizinmanagement an der FOM Hochschule, der größten Privathochschule Deutschlands. Matusiewicz geht im Interview auf Fragen rund um das Thema Digitalisierung in der Pflege ein, bei dem Deutschland aufgrund des geplanten Digitalgesetzes und dem Einzug digitaler Pflegeanwendungen in die Regelversorgung wohl bald eine weltweite Vorreiterrolle einnehmen wird.

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Vor allem die Corona-Pandemie habe die Digitalisierung weiter vorangetrieben, so Matusiewicz im Interview. Themen wie die elektronische Patientenakte und intelligente Chatbots, die es Angehörigen und Pflegebedürftigen erleichtern, auf digitalem Wege Fragen zu klären oder Anträge zu stellen, wurden beispielsweise durch die Pandemie in den Fokus gerückt.

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„Der Reifegrad der Digitalisierung in der Pflege ist jedoch extrem gering und es herrscht ein riesiger Nachholbedarf,“ so Matusierwicz. Probleme treten oft beim Umgang mit Technologien auf. Es fehle an Basiswissen, aber auch Weiterbildungen und Schulungen würden zu wenig angeboten werden. Als stärkste Treiber der Digitalisierung sieht Matusierwicz daher nicht Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen, sondern Patienten selbst sowie deren Angehörige. Doch nicht nur fehlende Kompetenzen der NutzerInnen, sondern vor allem auch die Finanzierung legen der Entwicklung und Digitalisierung immer wieder Steine in den Weg.

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Trotzdem hebt Matusierwicz hervor, dass vor allem im Bereich der Ausbildung enorme Fortschritte gemacht wurden. So wurden am Universitätsklinikum Essen erstmals der Studiengang „Pflege und Digitalisierung“ eingeführt, der bei jungen Menschen auf großes Interesse trifft.

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In der Pflege gebe es noch sehr viele Potenziale, so Matusierwicz. Man sei aber auf einem guten Weg.

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Das gesamte Interview finden Sie hier.