Haus Esther – AAL-Technologien zum Angreifen in Graz

20.10.2021

Um den Druck, der aufgrund des demographischen Wandels auf das Gesundheits- und Pflegewesen ausgeübt wird, zu verringern, soll älteren Menschen ein möglichst langes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, soll nun in Graz das „Haus Esther“ entstehen, in dem verschiedene ambulante Angebote für ältere Menschen gebündelt werden. Dadurch werden Rahmenbedingungen geschaffen, damit Menschen im Alter gesund zu Hause leben können.

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Besonders der Einsatz von altersassistiven Technologien (AAL) soll im Haus Esther gefördert werden. Es besteht die Möglichkeit, sich über den Nutzen solcher Technologien im Alltag, sowie in Pflege und Therapie zu informieren, wodurch die breite Gesellschaft mit AAL-Technologien vertraut gemacht werden soll.

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Einerseits weckt das Haus Esther durch das Greifbarmachen von AAL-Technologien Neugier und Begeisterung, während gleichzeitig die Gesundheitskomponente gestärkt wird. Andererseits wird so auch Hersteller*innen von Lösungen für Senior*innen eine Plattform geboten, ihre Produkte zu präsentieren, und Forschung und Entwicklung im Rahmen eines neuen Living Labs gefördert.

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Mit freundlicher Genehmigung von Human.technology Styria dürfen wir den gesamten Artikel „Haus Esther – AAL-Technologien zum Angreifen in Graz“ aus dem botenstoff 03/21, herausgegeben von Human.technology Styria im September 2021, bei uns veröffentlichen:

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Rund 6% der Steirer*innen sind derzeit über 80 Jahre alt, das sind ca. 80.000 Personen, Tendenz steigend: Der Anteil der älteren und hochaltrigen Menschen wird sich bis zum Jahr 2040 verdoppeln, was einen enormen Druck auf das Gesundheits- und Pflegewesen ausüben wird. Daher ist ein zentrales gesundheitspolitisches Ziel, dass ältere Menschen so lange wie möglich in deren eigenen vier Wänden verbleiben. Nach einstimmigem Gemeinderatsbeschluss wird in der Bethlehemgasse in Graz ein Gebäude adaptiert, in dem künftig verschiedene ambulante Angebote für ältere Menschen gebündelt werden. Das damit neu entstandene „Haus Esther“ soll die Rahmenbedingungen schaffen, dass Menschen im Alter länger gesund zu Hause leben können.

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Um die Gesundheit und Eigenständigkeit älterer Mitbürger*innen zu stärken und das Leben im Alter in den eigenen vier Wänden so lange wie möglich zu ermöglichen, sollen auch altersassistive Technologien (Ambient Assisted Living, AAL) stärker genutzt werden. Trotz einer Vielzahl von AALPilotstudien in Österreich ist die breite Masse der Gesellschaft aber noch nicht mit diesen Technologien vertraut, weshalb sich die Verwendung von AAL im Alter bisher noch nicht etabliert hat. Sowohl den GGZ als steirisches Kompetenzzentrum für Altersmedizin und Pflege, als auch der Human.technology Styria mit dem strategischen Leuchtturmprojekt der europäischen „Referenzregion für Active and Healthy Ageing“ liegt daher die Förderung des Einsatzes von AAL- Technologien besonders am Herzen.

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Daher entsteht im Haus Esther in einem gemeinsam entwickelten und realisierten Projekt ein Zentrum für altersassistive Technologien, in dem sich alle über deren Nutzen im Alltag, sowie in Pflege und Therapie informieren können. Durch greifbar- und begreifbarmachen sollen Neugier und Begeisterung geweckt werden und die Gesundheitskompetenz gestärkt werden, um AAL Technologien und technische Heilbehelfe zum eigenen Wohle und Unabhängigkeit im Alter nutzen zu können. „Dort werden Assistenzlösungen zu finden und auch auszuprobieren zu sein, die das alltägliche Leben älterer Menschen situationsabhängig und unaufdringlich unterstützen“, gibt Johann Harer, Geschäftsführer der Human.technology Styria GmbH, einen Ausblick in die nahe Zukunft. Andererseits wird so auch Hersteller*innen von Lösungen für Senior*innen eine Plattform geboten, ihre Produkte zu präsentieren, und Forschung und Entwicklung im Rahmen eines neuen Living Labs gefördert.

Neben der erstmaligen Errichtung eines für die breite Bevölkerung öffentlichen AAL-Showrooms in derartiger Größe besteht die Einzigartigkeit des Projektes in der Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen wesentlichen Stakeholder*innen in Versorgung, Betreuung und Beratung älterer Personen, sowie mit Wirtschaft und Forschung.