Smart VitAALity

Pilotregion

Kurzinformation

Die AAL-Pilotregion Smart VitAALity hat das Ziel einer bedarfsgerechten und theoriegeleiteten Technikentwicklung, multidimensionalen Evaluierung sowie einer abgeleiteten Nachhaltigkeitsstrategie. Im Rahmen des Projektes wird ein integriertes AAL-System im Smart City Setting „Health, Inclusion and Assisted Living“ in 100 SeniorInnen-Haushalten evaluiert. Aus funktioneller Sicht ist das System auf die BenutzerInnen und ihr Umfeld abgestimmt, intuitiv benutzbar und gut in bereits bestehenden Alltagsprozesse integrierbar. Das Service zielt auf einen langfristigen Erhalt der Lebensqualität und deren Dimensionen (Gesundheit, Soziale Inklusion) sowie auf einen positiven Einfluss des subjektiven Wohlbefindens ab.

Ziele und Evaluierungsansätze

Smart VitAALity erarbeitet gemeinsam mit der Zielgruppe definierte Funktionalitäten in den Bereichen Health-Management, Lifestyle-Monitoring und Soziale Inklusion sowie Community Services.

Auf Basis der technischen Systementwicklung wird Smart VitAALity in 100 SeniorInnen-Haushalten im urbanen Dreieck „Klagenfurt – Villach – Ferlach“ evaluiert. Ziel ist die Erhebung der Auswirkungen auf die subjektive Lebensqualität, des individuellen Nutzens und möglicher Hürden im Umgang mit neuen Technologien. Das Evaluierungsmodell enthält neben Usability- und Akzeptanzevaluierungen eine Wirkungsanalyse der subjektiven Lebensqualität sowie eine darauf aufsetzende sozioökonomische Potentialanalyse.

Für die multidimensionale Evaluierung, die u.a. die Domänen Nutzung, Akzeptanz und Wirkung umfasst, wird zusätzlich zur Testgruppe eine Kontrollgruppe (ebenfalls 100 Haushalte) in die Evaluierung integriert. Im Rahmen des Einsatzes qualitativer und quantitativer Methoden erfolgen zusätzliche Interaktionen mit der Test- und Kontrollgruppe seitens der FH Kärnten und der Pflege- und Betreuungsdienstleister.

Mehr Informationen zur den Zielen und Evaluierungsansätzen finden Sie im unten angeführten Dokument.

Lösungen und Technologien

Das Smart VitAALity System besteht aus verschiedenen technischen Komponenten, die SeniorInnen in ihrem Alltag unterstützen und dadurch einen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität leisten. Die Funktionen können in folgende drei große Bereiche eingeteilt werden:

– Gesundheitsmanagement

–  Soziale Inklusion und Partizipation

– Wohlbefinden und Sicherheit im Alltag

 

Das Technologiepaket besteht aus modernen Kommunikations- und Informationstechnologien wie Smart Watch und Tablet, Sensorik sowie Messgeräte für Vitalparameter. Basierend auf einer State of the Art (SOTA) – Analyse wurden die einzelnen Komponenten des Systems auf den Funktionsumfang geprüft und ausgewählt.

Testumgebung

Das Smart VitAALity System wird in 100 Haushalten im urbanen Dreieck „Klagenfurt – Villach – Ferlach“ getestet und durch die Testpersonen bewertet. Die verschiedenen Stadtgrößen (von 10.000 – 100.000 Einwohnern) bietet der Studie einen Raum, der repräsentativ für Österreichs Städtelandschaft ist und ermöglicht gleichzeitig Vergleiche in unterschiedlichen urbanen Strukturen zu ziehen.

Die Testpersonen sind SeniorInnen im Alter zwischen 60 und 85 Jahren (bzw. Personen mit geriatrisch relevanten Erkrankungen ab 55 Jahren), die selbständig mit Unterstützungsbedarf (bis hin zu Pflegestufe 4) in einem Haushalt leben.

Alle 100 Testhaushalte werden mit einem homogenen System ausgestattet. Das bedeutet, jede Testperson erhält für die Pilotphase idente Hard-und Softwarekomponenten. Neben einer persönlichen Einschulung erfolgt eine technische Begleitung mittels Support Hotline sowie regional stattfindender Treffen zum Austausch und zur Begleitung der Testphase.

Ergebnisse

Die finalen Ergebnisse wurden im Rahmen einer Tagung unter dem Titel „Gemeinsam sind wir Forschung“ gemeinsam im interdisziplinären Team und mit Projektteilnehmer*innen präsentiert.

Die Pilotregion Smart VitAALity verfolgte von Beginn an den Anspruch Forschung mit entsprechender Produktentwicklung zu verbinden, um Erkenntnisse zeitnah den potentiellen Nutzer*innen zugänglich zu machen und damit auch langfristig einen Mehrwert generieren zu können. Wie auch schon in vergleichbaren AAL Projekten und Testregionen wurden Personen aus der definierten Zielgruppe (n=236) über einen längeren Zeitraum (16 Monate) in eine kontrollierte Feldstudie miteingebunden, um Erkenntnisse für die Forschung und Praxis im Forschungsfeld „Active and Assisted Living“ (AAL) für und mit älteren Menschen zu generieren.

Neben den Entwicklungs-, Forschungs- und Innovationstätigkeiten wurde durch die Pilotregion ein entscheidender Beitrag geleistet, um bei relevanten AAL-Quadruple-Stakeholderholder*innengruppen ein Bewusstsein für diesen Bereich zu schaffen und im Speziellen ältere Menschen mit diesen neuartigen Ansätzen Vertraut zu machen und diese in den Alltag zu integrieren.

Im Rahmen der Smart VitAALity Evaluierung wurden das Smart VitAALity System gegenüber verschiedener Evaluierungsdomänen exploriert und es konnte gezeigt werden, dass bestimmte Funktionen sowohl aus Sicht des TRLs, der Nutzungshäufigkeit und Akzeptanz in eine entsprechende Produktlösung übergeführt werden konnte. Wie auch schon in vergleichbaren AAL-Testregionen-Settings hat der Vergleich der Interventionsgruppe mit der Kontrollgruppe generell gezeigt, dass ältere Menschen ohne die Pilotregionsaktivitäten nicht so zahlreich neue Technologien genutzt hätten, wenn sie nicht durch die AAL-Testregion Gelegenheit dazu gehabt hätten, jedoch auch die Herausforderungen der Messbarkeit verschiedener Wirksamkeiten auf Basis einer großen, modularen Intervention gezeigt.

Auf Basis der qualitativen und quantitativen Analysen und den abgeleiteten Erkenntnissen konnten ausgewählte Funktionalitäten jedoch bereits zu Projektende als Produkt erfolgreich am Markt etabliert werden. Generell konnte auch hier gezeigt werden, dass sich ein derartig gestaltetes AAL-System zukunftsfähig und wettbewerbsfähig erweisen kann, wenn es zuverlässig funktionieren, einfach zu bedienen, leistbar bzw. finanzierbar, im Alltag integrierbar ist und somit bereits kurz- und mittelfristig Vorteile im Alltag unmittelbar erfahrbar werden.

Im Rahmen der Pilotregion wurde eine Translation der Alltagsprozesse der potentiellen Nutzer*innen hin zu einer modernen, durch IKT-unterstützte gesundheitsfördernde Lebensweise gewählt. Dieser positive Zugang in Kombination mit einem gezielten Aufbau einer IKT- und Gesundheitskompetenz wurde einerseits als gewinnbringend im Rahmen der Pilotregion identifiziert und war auch sicher ein entscheidender Faktor in der erfolgreichen Überführung in eine erfolgreiche Produktlösung.

Eine detaillierte Information bezüglich der qualitativen und quantitativen Ergebnisse bezogen auf die einzelnen Evaluierungsdomänen kann in Buchform ab Februar 2021 hier abgerufen werden.

Verarbeitungsaktivitäten

Demowohnungen:
Damit Smart VitAALity von der Zielgruppe und anderen interessierten Personen aktiv getestet werden kann, wurden zwei Demowohnungen eingerichtet, die unter anderem die im Projekt eingesetzten Technologien beinhalten. Aufgrund des gewählten regionalen Umfelds, entstand eine in Villach (Beginn 2018) und eine in Klagenfurt (Mitte 2017).

Ansprechperson:
DI Daniela Krainer
Tel. +43 (0)5 90500-3225
E-Mail: d.krainer@fh-kaernten.at

Soziale Netzwerke:
Neben einer Projektwebseite ist Smart VitAALity auch in den sozialen Netzwerken vertreten. Via Facebook werden die Fortschritte mit der Community geteilt.

Projektfakten

Projekttitel: Smart VitAALity
Laufzeit: 01.01.2017 – 31.12.2019
Fördergeber: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Programmleitung: Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)
Programm: IKT der Zukunft: benefit – Demografischer Wandel als Chance
Kontakt: DI Dr. Johannes Oberzaucher

Projektpartner:
Fachhochschule Kärnten gemeinnützige Privatstiftung (Projektleitung)
Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH
ilogs mobile software GmbH
Hilfswerk Kärnten
medCubes GmbH

Weitere Information finden Sie hier.

Kontakt: j.oberzaucher@fh-kaernten.at